Nachdem es bisher an der Au eher schleppend lief, freute ich mich dieses Jahr besonders auf die Maifliegenzeit. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen gibt es in der Regel viel Oberflächenaktivität der Forellen, es ist dazu in der Regel vorsommerlich warm und die Fischdurchschittsgröße steigt in Gewässern mit einer natürlichen Alterspyramide radikal an. Noch dazu habe ich dieses Jahr ein As im Geräteärmel, was auf die Einweihung wartete.
Monat: Mai 2015

Seit einiger Zeit fische ich nun in den Brandenburger Flüssen und in Nordschweden auf kleine und große Bachforellen und hab daran einen Heidenspaß! Doch mittlerweile hat Kollege Esox immer mehr meine Aufmerksamkeit erlangt und durch seine Kampfstärke und brachiales Äußeres ein Platz in meinem Anglerherz ergattert. Und nachdem ich mit Sander bereits lange vom Fliegenfischen auf Hecht träume und mir dieser Artikel das ganze Thema noch schmackhafter gemacht hat, startete ich im letzten Jahr die ersten Versuche mit Streamer auf Hecht. Mit mäßigem Erfolg, denn mein damaliges Gerät war einfach zu leicht.

Nachdem sich gefühlt halb Berlin und ganz Brandenburg zur kollektiven Druckbetankung am Herrentag verabredet hatte, haben Henry und ich mal einen besseren Plan gemacht: Wir eröffnen die Belly Boat Saison! Auf dem Papier erstmal ein abgefahrener Plan, wollten wir doch 2 Seen machen… ein ordentliches Programm für den ersten Tag auf dem Wasser. Auf dem Papier war auch die Weckzeit von 5:00 Uhr noch in Ordung. Aber wie sagt man so schön: Papier ist geduldig! Und so quälte ich mich morgens in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett, während meine Nachbarn so langsam vom feiern zurück kamen. Der erste Kaffee half Wunder und so konnte ich vor der Haustür erstmal Henrys neuen Bully begutachten. Ein unkaputtbares Schlachtschiff, das geradezu nach einem Angeleinsatz schrie.

Geneigte Leser da draußen, ihr habt jetzt einige Wochen nichts von mir gelesen. Und dies hat einen schlechten und einen guten Grund. Die schlechte Nachricht zuerst: Im Berliner Internet muss mal wieder versucht werden, die Welt zu erobern und dafür braucht man mich. Jedenfalls erzählt man mir das. Und wenn man den ganzen Tag auf ein Macbook starrt, ist das letzte was man möchte, privat nochmal das Gleiche zu tun. Aber es gibt auch einen guten Grund:
Am Samstag waren Sander & ich mal wieder mit der Trockenfliege los, denn so langsam sollte ja die heiße Zeit der Maifliegen losgehen. Doch nachdem wir in der Woche zuvor schon vergeblich auf den großen Schlupf gewartet haben, war es auch an diesem Samstag recht zäh. Ich vergeigte eine Chance am Anfang, arbeitete mich an einer kaum steigenden Bachforelle ab und war nach einigen Stunden wohl sichtlich genervt.
An der nächsten Kurve waren dann endlich mal aktive Stiege zu sehen, allerdings war sofort klar, dass es wohl keine Bachforellen sind. Direkt in der Flussmitte, kaum gezeigte Scheu und leider auch eher kleine Ringe beim Stieg ließen eher auf eine andere Fischart schließen. Äschen. Und da ich bisher noch keine Äsche in meinem Leben verhaften konnte und ich zumindest entschneidern wollte, habe ich eine 16er Parachute angeknotet und nach dem dritten Take dieses Äschlein verhaften können. Auf dass die nächste Äsche größer wird.