Es ist nun schon eine ganze Weile her, dass der letzte Blogeintrag geschrieben wurde. Das lag nicht etwa daran, dass wir keine Lust hatten über unsere Stunden am Wasser zu schreiben oder wir uns im Winter neuen Hobbies zugewandt haben. Nein, wir waren einfach nicht angeln !!! Und das den ganzen Januar fast über. Man könnten fast meinen, dass wir an den Sonntagen lethargisch am Fenster saßen und Schneeflocken zählten.
Aber am letzten Wochenende – und somit auch vor Beginn der Schonzeit – zogen wir dann aber noch einmal los. Diesmal sogar mit einem Experiment im Gepäck: Köderfisch vs. Kunstköder.
Fantasien haben es immer eilig, doch bevor es ans Wasser ging, mussten wir zuerst unsere Angelscheine verlängern. Also ging es am Samstag im 5er Kollektiv in Angelladen und unsere Geldbörse musste bluten.
Nicht etwa weil die Angelscheine zu teuer waren. Nein, wenn man schon einmal im Angelladen ist, dann kramt man doch gerne hier und da einmal und schwups ist das Einkaufskörbchen wieder voll (nach einem Monat kann man auch schon einmal vergessen, was die Köderbox noch so her gibt oder gar vermisst ;)).
Nach gefühlt mehren Stunden im Angelladen und mit etwa genauso viel Tüten unterm Arm wie Frauen beim WSV tragen können, machten wir uns in Richtung Feinkostladen auf. Ja, richtig gelesen – FEINKOSTLADEN.
Richard wollte es mit Köderfisch versuchen. Vorhaben 2017, check!
Um nicht die über Jahre hart aufgebauten Credits als Raubfischangler durch den Kauf von einem Päckchen Maden im Angelladen zunichte zu machen (und ehrlicherweise auch beim Stippen keine Zeit zu verlieren) organisierten wir uns frischen Fisch. Das Angebot war überschaubar aber exquisit. Letztendlich entschieden wir uns für Sardinen. 5 Stück – 3,45 €, eingepackt!
Am nächsten Tag fuhren wir im 3er Gespann gen Fluss. Phil, Richard und ich. Uns bot sich eine traumhafte Kulisse. Der Wald und die umliegenden Felder waren noch mit Schnee bedeckt. Alles um uns herum glitzerte und glänzte im Spiel der Sonnenstrahlen. Mit jedem Schritt durch den knirschenden Schnee erfreuten wir uns mehr und mehr an der Pracht die sich uns bot.
Der Fluss war größtenteils eisfrei, nur an einigen Stellen hatten wir etwas Randeis. Also Rute raus und los – Anageln 2017!
Richard präparierte seine Köderfischmontage an einer Pose, wir suchten uns fängige Kunstköder zusammen. Während wir wie gewohnt die Uferseiten mit weiten Würfen beangeln konnten, musste Richard sich auf einen kleineren Radius beschränken. Die Sardinen, die zwar ordentlich Geruch abgaben (und das auch schon im Auto), hielten nur bedingt gut am Haken und sind für kräftigere „Würfe“ nicht ausgelegt. Während der Köderfisch demnach langsam die Uferseiten entlang trieb, zog Phil und ich los und versuchten Mr. Esox zu lokalisieren. Leider ohne Erfolg.
Kurz vor Sonnenuntergang entschieden wir uns für einen Spotwechsel. Angekommen trieb die Sardine schnell wieder im kalten Nass. Wir warfen weiter und holten unsere Gummis in Zeitlupe ein. Auf einmal zuckte es kurz in meiner Rute. War das etwa ein Biss oder ein Schnurschwimmer ? Ich konnte es selbst nicht richtig deuten. Der Kunstköder zeigte es aber deutlich. Das war ein Biss!
Ein tiefer Riss im Gummi machte Mut. Wir warfen weiter und weiter und weiter…aber nix ging mehr. Auch Richard präsentierte seine letzte Sardine noch an dem Spot. Leider ebenfalls ohne Erfolg.
Nachdem die Sonne untergegangen war, machten wir uns auch wieder in Richtig Großstadt und damit auch in Richtung Schonzeit auf. Uns trifft es dabei besonders hart. In Berlin gilt die Schonzeit vom 01.01 bis 30.04. – in Brandenburg vom 01.02 bis 30.03. Puh, das wird lang…
ABER! Nachdem wir unsere Köderkisten am Tag zuvor wieder voll gemacht haben, werden wir sicherlich die kommenden Wochen gen andere Gewässer & Bundesländer fahren. Die Bodden liegen ja bekanntlich „vor der Haustür“ und werden sicherlich uns in den nächsten Wochen öfters begrüßen dürfen. Den noch einen Monat ohne angeln, dass passiert uns nicht noch einmal…
Einen guten Start ins Angeljahr 2017 wünschen Euch „Die Sonntagsangler“.
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