Youtube hat mich als Barsch-Hipster erkannt, und mir wenige Stunden nach der Erstveröffentlichung dieses Video empfohlen:

Warum ist dieses Rig so interessant für mich, handelt es sich doch lediglich um eine Dropshot bzw. Jika Rig Variante? Und warum nicht gleich die viel geläufigeren Texas- und Carolina Rigs fischen?

Diese Frage ist recht leicht beantwortet: Texas- und Carolina Rigs verlieren ihre filigrane Eleganz, wenn das Ganze hechtsicher werden soll. Durch ein Stahlvorfach gibt es eben kein flexibles Köderspiel, wenn der Köder nach dem beschleunigen schwerelos herab sinken soll. Und sollte tatsächlich beim Barschangeln dann doch ein guter Hecht den Köder nehmen, macht das schwingende Tungsten Bullet das Hakensetzen fast unmöglich. Ich weiß das, weil ich das oft genug ausprobiert habe, um schließlich zu stinknormalen Jigköpfen zurück zu kehren.

Beim Dropshot Rig gibt es ganz andere Nachteil: Ich kann die Montage zwar aus Stahl erstellen, aber der Wechsel einer Montage dauert dann lange. Und elegant ist das Ganze immer noch nicht. Außerdem führt der quer zum Stahl sitzende Haken zwangsweise zu Knicken im Stahl. Das kann nicht gut sein.

Das Jika Rig  dagegen lässt sich ganz easy in den Wirbel einhängen, und eine hechtsichere Montage ist überhaupt kein Problem. Der einzige kleine Nachteil ist, dass ich zum Wechseln des Gewichts die Sprengringzange bemühen muss. Darüber hinaus ist dieses Rig sicher keine gute Wahl für schlammigen Grund, den wir aber in Brandenburg häufig haben,

Das Tokyo Rig scheint nun das beste aus Dropshot und Jika Welt zu vereinen. Ein flexibel beschwerbares Rig, super robust und leicht hechtsicher zu machen. Darüber hinaus für schlammigen Grund geeignet. Durch die Entkopplung von Gewicht und Köder kann ich mir sehr gut vorstellen, das Ganze mit 20 gr an der M-Rute in Tiefen <5m z fischen, und trotzdem Barsche zuverlässig zu haken. Als Trailer werde ich schwimmende Creature-Baits probieren, den Krebse gibt es bei uns reichlich.

In meiner Angelei auf Dickbarsch habe ich jedenfalls erprobte Konzepte für die Oberfläche (Stickbaits), Flachwasser (Chatter- und Spinnerbait) und Mittelwasser (Spine-Rig, Suspending Minnows), jedoch nichts für größere Tiefen. Meine Hoffnung ist es, mit dem Tokyo-Rig diese Lücke zu schließen, denn auf klassische Gimmifische am Jigkopf habe ich erst einen richtig guten Barsch gefangen.

Klar ist das Tokyo Rig leicht selber zu machen. Da Stahldraht glänzt, bestelle ich mir schwarz eingefärbten Aluminium Draht. Mal schauen, wie das funtkioniert, ich halte euch auf dem Laufenden.

P.S.: Wer Rigs albern findet, sollte das Spine Rig ausprobieren. Eine krasse Bank auf Barsch, fängt oft dann noch, wenn sonst nichts geht.