Endlich waren die Temperaturen in der Ostsee auf 3 Grad geklettert. Das ist kalt, erlaubt aber eine Winterfischerei, bei der man mehr als nur eine theoretische Chance hat. Also machten Henry, Phil und ich uns auf den Weg an die Ostsee, morgens hin, abends zurück.

Als alter Schleswig-Holsteiner war die Meerforellenfischerei lange Zeit meine Hausfischerei. Erst als ich nach Berlin gezogen bin, habe ich überhaupt wieder auf Hecht, Barsch und Co. gefischt. Dies hat mich mich anglerisch sehr weiter gebracht, aber nichtsdestotrotz gehörte für mich nicht viel dazu, den Virus Meerforelle wieder aufleben zu lassen.

Die lange Anfahrt zu den alten Angelgründen nach Flensburg und Dänemark hat mich immer abgeschreckt, aber zu den Stränden Mecklenburg-Vorpommerns ist es bedeutend weniger weit. Neuen Stellen zu vertrauen fällt schwer, aber schließlich hat es letztes Jahr gleich geklappt, dann müsste es doch möglich sein, sich die nötige Lokalkenntnis anzueignen?

Diese Frage ist natürlich rhetorisch, Leo und ich haben bereits auch tackletechnisch aufgerüstet. Bisher habe ich die meisten Meerforellen mit der Fliege gefangen, aber in letzter Zeit macht mir das Spinnfischen oft mehr Spaß. Es gibt da im Moment mehr für mich zu entdecken, auch wenn man übers Jahr gesehen mit der Fliege wohl besser fängt. Also habe ich mir eine neue Küstenkombo gegönnt. Dazu an anderer Stelle vielleicht einmal mehr.

Am Wasser angekommen, ging es erstmal 100 Meter ins Wasser, denn an Winterplätzen ist es oft flach, sandig und strukturlos. Dann haben wir fleißig Strecke gemacht und schon bald gab es die ersten Nachläufer und 10 Minuten später war der erste Fisch des Jahres 2017 meiner. Mit knapp über 40 cm wahrlich kein Riese, aber immerhin fängt das Angeljahr gut an.

Leider ging meerforellentechnisch nach diesem vielversprechendem Start nichts mehr, aber immerhin haben wir noch 3 Adler und 3 Seehunde gesehen, die man so in Schleswig-Hostein sicher nicht gesehen hätte. Dieser Trip hat Lust auf mehr gemacht, und ich habe mich lange nicht mehr über eine Meerforelle so sehr gefreut.

Mal sehen, evt. baue ich doch noch ein paar Küstenwobbler. Auch Henry und Phil scheinen angefixt zu sein, und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die Jungs die erste Meerforelle in den Händen halten.