Für mich markiert der erste Meerforellentrip des Jahres den Start der Angelsaison. Früher, als ich erst in Kiel und danach in Flensburg wohnte, gab es de facto keine Pause, solange die Wassertemperatur über 3 Grad lag. Als Wahlberliner hat sich das geändert. So schön die Winterfischerei an der Küste auch ist, macht es einfach wenig Sinn, dafür weit zu fahren: Zu kurz sind die Tage, zu unstet die Bedingungen und dementsprechend gering ist die Chance auf den begehrten Zielfisch.

So viel anders als im Winter waren die Bedingungen beim diesjährigen Ostertrip an die Küste allerdings nicht. Jedes Jahr zu dieser Zeit treffe ich mich im alten Jagdrevier mit der eingeschworenen Gang, um sich wiederzusehen, auf den neuesten Stand zu bringen und natürlich auch, um Meerforellen zu fangen. Durch unsere in mehr als einer Dekade erworbene Lokalkenntnis sind Schneidertage für die Gruppe sehr selten geworden, aber diesmal war es echt richtig schwer. Die Wassertemperatur lag bei 5 Grad, die Lufttemperatur kaum darüber. Deswegen war das Uferwasser kalt und die Meerforellen mehr als träge.

Dankenswerter Weise haben Elli, Björn und Andreas durch deren frühere Anreise viele Platzmöglichkeiten ausgeschlossen, aber eben auch nur sehr wenig gefangen. Deswegen fiel die Wahl für unseren ersten gemeinsamen Angeltag auf einen Winterplatz „bei Werner“. Dieser Platz heißt so, weil der Besitzer eines Sommerhauses an dieser Stelle so hieß. Zur Not kann man an dieser Stelle ein Auto parken, das heißt, auch über Ostern gibt es hier keine anderen Angler.

Zum Fliegenfischen kam der Wind wirklich richtig ungünstig, deswegen haben wir auf die Spinnrute gesetzt. Recht unspektakulär haben wir ziemlich schnell Meerforellen gefangen. Bei Leo schepperte es sogar gleich zweimal, dafür war meine blanke Mefo mit 45-50cm wirklich kein schlechter Start ins Angeljahr. Zum Glück hat auch Elli zugelangt und evt. ist er so nett, uns das Foto von seinem Fisch noch zu schicken. Ich bin nämlich ohne Kamera ans Wasser gegangen.

Der zweite Tag lief im Prinzip genauso wie der Vortag mit Meerforellen für Eli, Leo und mich. An anderen Spots ging überhaupt nichts, aber „bei Werner“ war Fisch. Alles in allem keine bemerkenswert gute Fischerei, aber immerhin haben wir gefangen und das gemeinsame Whiskytrinken am Abend bei brennendem Kamin war urgemütlich. Nächstes Wochenende geht`s zum nächsten Meerforelle-Trip zu unseren dänischen Freunden. Hoffentlich ist die Fischerei dann so spektakulär wie dieser Sonnen-Untergang:

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