Letztes Wochenende war es endlich soweit: Die Temperatur waren für die Jahreszeit erstaunlich mild, sowohl in der Luft bei ca. 8 Grad, als auch im Wasser bei 4 Grad. Kurzentschlossen packte die Sonntagsangler-Crew die Koffer und machte sich von Berlin aus gen Norden. Die frühmorgendliche Autofahrt fand mit vertauschten Rollen statt. Während Leo ungewöhnlich munter und gut gelaunt den perfekten Beifahrer machte, war Henry gezeichnet von den Strapazen des Kreuzberger Nachtlebens und schlief den Schlaf des verkaterten Gerechten.
Am Wasser angekommen, war der Optimismus groß, denn die Bedingungen sahen top aus. Ganz leicht auflandiger Wind, mild, kaum andere Angler. Um es kurz zu machen: Am Samstag ging nichts am Wasser. Das war auch nicht so richtig verwunderlich, denn Mitte Januar ist es hart an der offenen Küste. Anders als in den letzen Jahren wollten wir jedoch nicht mehr an den typischen Winterplätzen fischen, da große blanke Fische doch sehr selten sind.
Deswegen hier ersatzweise ein Foto unserer Abendmahlzeit, die wir als preisbewusste Foodies mit Lidl Bier heruntergespült haben. Ein bis mehrere Frustschnaps waren auch mit im Spiel.
Am Sonntag waren wir trotz allem absolut frisch und top motiviert, es erneut zu probieren. Der Wind hatte wieder aufgefrischt, von daher waren wir in der Stellenwahl beschränkt. Es gibt halt nicht viele Stellen, die bei auflandig 8 m/s Wind trotzdem klar bleiben. Zum Glück haben wir uns letztes Jahr ein paar solcher Stellen erarbeitet, von daher wussten wir immerhin, wo wir hin müssen. Ich kann mich noch gut an die stundenlange Herumgurkerei im letzen Spätwinter erinnern, cool, dass wir dieses Stadium schonmal überwunden haben. Also gab es klares Wasser, Wellen hüpfen war dennoch angesagt.
Schon beim ersten Durchgang hatte Leo einen Biss, beim zweiten Durchgang nach der Teepause auch Henry. Beide Fische blieben jedoch leider nicht hängen, verdammt. Da wir durch die hohen Wellen fleißig Wasser getankt hatten, und sowohl Leo als auch ich undichte Wathosen hatten, beschlossen wir, 800 Meter weiter eine andere interessante Stelle abzufischen. So konnten wir uns immerhin aufwärmen.
Heiß wurde es dann dort schnell, aber nicht wegen des Fußmarsches, sondern weil 10 Meter vor meinen Füßen ein richtig guter Fisch auf einen kleinen Küstenwobbler einstieg. Für Januar sogar ein echter Ausnahmefisch: etwas mehr als 60 cm lang, blank, nicht zum Laichen gewesen, also dass, was unsere dänischen Nachbarn als Überspringer bezeichnen. Ich freue mir immer noch einen Keks. Leider ging später nichts mehr, aber die Saison für die Sonntagsangler scheint so zu beginnen, wie sie letztes Jahr geendet ist: Boomshakalaka!
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