„Täglich wiege ich mich weinend in den Schlaf, weil es schon wieder keinen Artikel zum Monsterzander oder den neuen Hecht-PBs gab… jeden Morgen wache ich mit Hoffnung auf, dass heute der große Tag ist. Der Tag, an dem es einen neuen Artikel bei den Sonntagsanglern gibt.
Und jeden Morgen muss ich feststellen, dass mein weiser Großvater recht hatte: Hoffnungen sind nur aufgeschobene Enttäuschungen.“

Diese Nachricht musste ich vor einigen Tagen von Leo in unserem WhatsApp-Sonntagsangler-Chat lesen. Und so dachte ich mir, Recht hatte der Großvater, weiser Mann! Also ran an die Tasten und los gehts…

In den letzten Artikeln hat bereits Sander über seinen tollen Zander und Leo seinen wunderschöne Meterhecht  geschrieben. Hinter uns liegt ein grandioser Start in die Hauptsaison, um großen Hechten nachzustellen. Der Bodden hatte uns wieder und neue PB’s sind gefallen. Und so möchte ich an dieser Stelle nicht über einen der letzten Trip’s schreiben, sondern vielmehr über ein Köder, der meine Zeit am Wasser prägte wie kein anderer.

Angefangen hat eigentlich alles im letzten Jahr, als wir gemeinsam auf „Klassenfahrt“ auf der Insel Rügen waren. Watangeln stand auf dem Stundenplan, 5 Tage lang! Ich war damals noch ein absoluter Neuling, was das waten im „Flachwasser“ anging. 1 Meter (und mehr) Wassertiefe, Kraut bis kurz unter die Wasseroberfläche, Wellen grenzwertig bis ans oberste Ende der Wathose. Sander und Leo brachten allerdings bereits mehrjährige Erfahrung mit sich und erleichterten mir so den Einstand ungemein.

Und wie so oft beim ersten Mal, stellt man unweigerlich schnell fest, dass man sich das Ganze irgendwie anders vorgestellt hat. Zumindest wenn man dann sieht, wie es richtig gemacht wird. Oder anders gesagt, man selbst im Vorhinein die Ratschläge der Erwachsenen einfach ignoriert hat 😉
Und so dauerte es nicht lange, da musste ich feststellen das Leo und Sander fingen während ich mich ärgerte 20g Bleiköpfe in die Watbuchse eingepackt zu haben.
Aber woran erkennt man einen guten Angelfreund ? Natürlich daran, wenn man einen fähigen Köder geliehen bekommt und sich der Angelfreund in ungemein grossen Güte einem anderen widmet. Und so bekam ich damals von Leo einen Abu Garcia McTail geliehen, welchen ich problemlos zwischen Kraut und Wasseroberfläche führen konnte.
Und ihr könnt euch sicherlich denken was dann passierte ?! Klar, kurze Zeit später konnte ich einen stattlichen Hecht von 94 cm landen! Neue PB – Danke, Leo!!!


Da noch einige Tage vor uns lagen und ich auf Leihgaben verzichten wollte, machte ich mich am nächsten Tag asap auf in den nächstgelegenen Angelladen. Leider musste schon vor einem Jahr zur Kenntnis nehmen, dass nicht nur Zangen Mangelwaren sind, sondern auch flachlaufende Jerkbaits. Die damalige Ausflucht begründete man noch mit „Dat fischt hier keiner, nur Gummi geht hier!
Der Hausherr bemühte sich allerdings trotzdem, mir vielleicht doch noch den ein oder anderen Taler aus der Tasche zu entlocken.
Und dann hing er da, keiner weiss wie lange, wie oft angefasst und zurück gehangen, beliebäugelt und für nicht gut befunden. Der MAGIC SWIMMER von Sebile!

Zurück am Wasser überzeugte mich der Magic Swimmer bereits mit dem ersten Wurf. Durch seine 3-teilige Konstruktion schlendert er nur so aufreizend durch das Wasser. Bei kurzen Stops bricht er verführerisch aus und zeigt hinterher schwimmenden Fische seine Flanke. Ich war verliebt. Verliebt auf den ersten Cast!

Und wie verlockend der Magic Swimmer auf die Frauenwelt wirkte, zeigte sich relativ schnell. Es dauerte nicht lang, so konnte – neben einer Vielzahl „kleinerer“ Hechte – ein 95 cm großer Hecht nicht widerstehen. Wieder eine neue PB! Wow!!!


Eigentlich kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern aber seit Tag x war der Magic Swimmer und ich nicht mehr eins. Es gab eine maternde Leere in meiner Tacklebox. Ich vermute ich habe den Verlust einfach verdrängt. Wie man das halt so macht mit schmerzvollen Ereignissen.

Tage, Wochen, sogar ganze Monate zogen an mir vorbei bis ich endlich wieder lebensbejahende Gefühle verspürte! Den dann war er da, mein Geburtstag. Gute Angelfreunde erkennt man nicht nur an Tackle-Leihgaben, sondern vielmehr an langersehnten Geschenken. Sander, Leo und Phil beglückten mich mit einem Magic Swimmer! Eine Nummer größer, eine Nummer schwerer, eine ganz gewaltige Nummer GEILER!!!

Und schneller als gedacht, war sie wieder da, die Klassenfahrt. Wieder auf Rügen, wieder zu Beginn der Hechtsaison. Und ohne lang um den heißen Brei zu schreiben. Wieder Magic Swimmer, wieder eine neue PB! 97cm! Boooooooom!


Doch gefallen ist er noch nicht, der Meterhecht. Mühsam (mehr oder weniger) und Zentimeter für Zentimeter näherte ich mich meinem langersehnten Ziel. 92,93,94,95,97…Brauchte es wirklich noch 3 Hechte bis zur magischen Grenzen ?

Um den Spannungsbogen nicht zu überreizen…Neee, brauchte es nicht…!

Die letzten Wochenenden erkundeten wir des Öfteren die Boddengewässer zu Boot. Dies ermöglichte uns – im Vergleich zum Watangeln – die Mama’s gezielter zu suchen und zu beangeln. Mal fanden wir sie flach, mal tief, mal tiefer. Mal lief es gut, mal besser, mal schlecht. Aber egal wie es lief, ob gut oder schlecht, der Magic Swimmer zeigte immer wieder seine Magie!!!

Nachdem ich den ersten Meterhecht meines Lebens an Leo seiner Angelrute sehen konnte und langsam wieder anfing Selbstgespräche mit meiner inneren Stimme zu führen, knallte es wie aus dem nichts auch bei mir. Kurz vor Feierabend, mit den letzten Würfen. Da war er, mein erster Meterhecht mit stolzen 107 cm!


Einige Wochen später befand ich mich mit Sander im Boot und es lief mäßig. Ersten Kontakt konnten wir erst nach 6 Stunden vergeblichem Probieren verzeichnen (und dann knallt Sander gleich ein Monster von Zander raus).
Zander Sander …

Obwohl solche zähen Tagen immer ärgerlich sind – sind sie auch wichtig, um sich immer wieder zu verinnerlichen, dass angeln auf den Boddengewässern immer noch angeln ist und nicht einfach nur fangen. Auch oben im Norden stehen die Fische nicht gestapelt – auch wenn das der ein oder andere Youtuber gerne mal behauptet.
Für uns stand zumindest die letzte Drift an. Also hieß es Spot anfahren, Driftsack raus, Ankerball auf 12 Uhr und gib ihm…

Ich setzte noch einmal alles auf eine Karte und fischte wieder 3-teilige Magie (man sollte wissen, dass wir alle Fische zuvor mit grellen Gummis im tiefen gefangen haben). Und auf einmal…war die Rute krumm!

Wir konnten unseren Augen nicht trauen, als eine 110 cm lange Mutti sich im Netz windete. Was für ein Fisch! Neue PB!


Ob es nun insgesamt am Magic Swimmer gelegen hat oder natürlich an meinen grandiosen Künsten einen Köder aufreizend durchs Wasser zu zuppeln, sei an dieser Stelle dem Leser überlassen.
Fest steht, dass der Magic Swimmer ein Vertrauen geniesst wie kein anderer Köder und ich werde sicherlich die nächsten Tage noch 2-3 Reserve Köder bestellen. Den noch einmal möchte ich nicht melancholisch bis zu meinem nächsten Geburtstag warten.

Sander, Leo & Phil vielen Dank für das beste Geschenk der Welt und die tolle Zeit mit euch am Wasser. Ich bin schon gespannt was es zum nächsten Geburtstag gibt…

In diesem Sinne, Magie und Petri!