Fliegenbinden stellt für viele ein besonderes Hobby dar, bei dem man sich kreativ selbst verwirklichen kann und kleine Kunstwerke erschafft. Mir ging das ehrlich gesagt noch nie so. Eine Fliege hat eine Kernaufgabe, nämlich den Fisch zum Biss zu triggern und dann sicher zu haken. Alles, was dazu nicht benötig wird, ist erst einmal Beiwerk.
Unser herbstlicher Meerforellen Trip nach Dänemark hat nun eine ca. 15 jährige Tradition, so genau weiß es wegen des fortgeschrittenen Alters der ersten Teilnehmer (immerhin ü40) keiner mehr so genau. Dies Jahr machten wir uns allerdings erst Mitte November auf den Weg und so hatte die Fischerei durchaus winterliche Züge: Neben dem üblichen harten Wind war die Temperatur tief einstellig, darüber hinaus gab es an zwei von drei Tagen gut Regen und es wurde schon um 16:30 Uhr dunkel.
„Täglich wiege ich mich weinend in den Schlaf, weil es schon wieder keinen Artikel zum Monsterzander oder den neuen Hecht-PBs gab… jeden Morgen wache ich mit Hoffnung auf, dass heute der große Tag ist. Der Tag, an dem es einen neuen Artikel bei den Sonntagsanglern gibt.
Und jeden Morgen muss ich feststellen, dass mein weiser Großvater recht hatte: Hoffnungen sind nur aufgeschobene Enttäuschungen.“
Diese Nachricht musste ich vor einigen Tagen von Leo in unserem WhatsApp-Sonntagsangler-Chat lesen. Und so dachte ich mir, Recht hatte der Großvater, weiser Mann! Also ran an die Tasten und los gehts…
Da von der Sonntagsangler Crew nur Henry und ich Zeit hatten, machten wir uns nur zu zweit auf Richtung Norden. Die Hinfahrt war durch das fehlende Schnarchen auf der Hinterbank etwas langweiliger als sonst, aber irgendwie haben wir es auch diesmal überstanden. Das Auto kennt den Weg ja inzwischen von allein und morgens um 5:30 Uhr ist auch in der Stadt, die niemals schläft, kein Verkehr, so dass die gefühlte Anfahrtszeit kurz ist. Zumal, wenn der letzte Angeltag für uns so gut gelaufen ist, dass die Hoffnung groß ist.
Es ist ja schon erstaunlich, wie sehr ein kleiner Satz sich in meinem Kopf festsetzen kann. Nachdem ich bereits vor einiger Zeit auf Rügen einen Meterhecht auf Fliege mit Guide fangen konnte, lies mich dieser Satz nicht mehr los:
Guided Bodden-Meter doesn´t count…
Und daher habe ich das Problem gelöst und am Wochenende erneut gemetert.
Nachdem Anfang des Jahres beim Ausflug zu Moritz in Nauen bereits eine neue Barschrute hängen blieb, haben Henry und ich uns Mitte September mal wieder auf den Weg nach Nauen gemacht. Ein weiser Mensch sagte mal, dass Geld ja nie weg, sondern nur woanders sei, wenn man es ausgibt. Getreu diesem Motto habe ich dieses Mal meine schwer verdienten Taler in eine brilliante Big-Bait-Kombo investiert: Die Eastfield Catapult & Shimano Calcutta 301d.
Von der Müritz hört und liest man ja viel: bestes Raubfischgewässer Deutschlands, Wasserwüste, sehr schwer soll es sein, und und und. Peinlicherweise war ich dort noch nie fischen, obwohl es von Berlin wirklich nicht weit ist. Um so begeisteter war ich, als Leo einen Sonntagsangler Trip an dies Gewässer vorschlug.
Hallo liebe Angelfreunde,
neue Trends kommen oft aus anderen Ländern zu uns. Gerade wir Kunstköderfetischisten entdecken oft Methoden aus der Bass- oder Muskie Fischerei für uns. Stellvertretend sei hier für das Bassangeln das Texasrig mit allen Ablegern genannt, beim Muskiefischen ist es der Jerkbait oder gar die neueste Welle in Form des Bigbaits. Diese Methoden haben sich so sehr eingebürgert, dass sich viele gar keine Gedanken machen, wo diese Methoden herstammen. Damit aber so ein richtiger Trend losbricht und im Mainstream landet, muss meiner Wahrnehmung nach eine ganz wichtige Komponente erfüllt sein: Man muss neues Tackle benötigen.