Am Ostermontag fiel für uns der Startschuss in die neue Hechtsaison. Schon länger geplant war der Trip, der natürlich an eines meiner Brandenburger Lieblingsgewässer führen sollte. Zugegeben, als um 5:30 der Wecker klingelte, gab es eine kleine Baisse in der Begeisterung, aber 7 Kaffee später legte sich das. Zumindest bei mir, denn Leo kam den ganzen Tag nur einmal kurz in Fahrt.
Am Wasser angekommen, zeigte das Thermometer – 1,5 Grad. Minus Einskommafünf. Crazy. Die Pfützen auf den Wiesen waren übergefroren und gaben einem ein trügerisches Gefühl von Sicherheit. Aber man brach trotzdem sofort ein und konnte sich ein genaues Gefühl über die Bodenstruktur eines Brandenburger Schlammlochs machen. Egal, denn meine Wanderschuhe sind Dank Upgrade wasserdicht.
Die Tackle-Wahl war einfach. Ich vertraute dem klassischen King Shad in 4 Inch am Offset-Haken, um nicht sofort in den Pfahlreihen der Uferverbauung hängen zu bleiben. Leo entschied sich aus ästhetischen Grunden für einen Jerkbait im Minnow-Design und baute den 3 Minuten später an einem Pfahl unlösbar an. 5,50 EUR abgeschrieben. Danach wechselte er auf einen Gummifisch. Nachahmung ist die ehrlichste Form der Bewunderung.
Soweit so gut, 3 Minuten später verlor ich meinem Gummifisch an einem neuen Hängerspot in der Flussmitte. Danach brauchte ich erstmal 10 Minuten, um den Knoten sauber hinzubekommen. Und irgendwie ging es in diesem Takt so weiter. Einige unlösbare Hänger, und im Hintergrund das spöttische Klopfen der Spechte und die Kraniche lachten sich offenbar scheckig über uns.
Bis Leo unter bissigen Kommentaren von Henry einen Spinner anknotete und ungelogen 7 Würfe später einen Hecht zum Landgang einladen konnte. Tatsächlich hatte der Bursche noch nicht einmal abgelaicht. Mann, Frühling, wo bleibt dein blaues Band? Jedenfalls erklärte dies das träge Beißverhalten von Feind Esox. Leo und ich packten wenig später ein, nur Henry gab noch nicht auf und schneiderte nach einer Runde um eine der zahlreichen Tongruben in Brandenburg.
Da meine Fangerfolge sich seit einiger Zeit in Grenzen halten, bedeutet das eins: Das Glück wird aufgespart und dann rappelt’s richtig. Vielleicht ja schon nächstes Wochenende!
Schreibe einen Kommentar