Alle Menschen weinen dem Sommer hinterher. Alle Menschen? Nein, eine kleine Gruppe von motivierten Raubfischanglern sehnte sich seit mehreren Wochen die kalte Jahreszeit her. Und diese Gruppe waren wir. Gut eine Woche nach kalendarischem Herbstbeginn ging es für die Sonntagsangler zum Watangeln nach Rügen.
Eine Woche Raubfischangeln am Stück auf Rügen und in Dänemark stand bevor. Dementsprechend aufgeregt war ich, als der Silberpfeil endlich los rollte. Nachdem ich meinen liebsten Mitmenschen die Fahrt mit einer ausgesuchten Playlist versüßt habe und so für etwas gute Laune sorgen konnte, kamen wir nach gut vier Stunden Fahrt auf Rügen an. Der Plan für den ersten Abend war einfach: Ankommen & Bier austrinken. Wir haben diesen Plan mit Bravour umgesetzt und bereits erste Theorien für den nächsten Tag entwickelt.
Am nächsten Morgen ging es dann auf zum ersten Strandabschnitt, bei dem wir ablandigen Wind hatten. Für die Angelei war das zumindest nicht schlecht, denn schon nach ca. 30 Minuten konnte ich den ersten Hecht verhaften. Knapp 65 cm hatte der Bursche und sollte für die nächsten Tage der beste Fisch für mich sein. Denn ab sofort war ich nicht mehr als Sonntagsangler vor Ort, sondern übernahm die Rolle des Hauptkommissars B. vom Kleinfschdezernat. In vier Tagen Rügen blieb bei mir kein Hecht über 70 hängen, dafür hatte ich viele, wirklich viele Hechte. So ist es manchmal beim Fischen.
Mehr Glück hatten da Sander & Henry, die beide schöne Fische für sich verbuchen konnten. Sander legte mit einem soliden 88 cm Hecht vor während Henry auf diesem Trip das richtige Händchen für die großen Fische hatte. Und so hat er gleich mal seine PB von 93 auf 94 und danach auf 95 verbessert. 5 Fische noch bis zum magischen Meter.
Das Watangeln hat wirklich Laune gemacht, erinnert es doch sehr an die großartige Fischerei auf Meerforelle. Für mich war es eine Lektion, seine Erwartungshaltung in den Griff zu bekommen und sich auf das Angeln und die Natur zu konzentrieren und nicht dem Meter hinterher zu jagen. EIne gute Lektion.
Und ganz wichtig zum Schluss: Das leibliche Wohl kam auch nicht zu kurz, denn so gut habe ich auf einem Angeltrip tatsächlich noch nie gegessen: Salat, großartiger Räucherfisch und unterschiedlichste Biersorten halfen dabei, den kühlen Tag abends ausklingen zu lassen.
So konnte es gestärkt zu der zweiten Wochenhälfte nach Dänemark gehen, wo ich zumindest größentechnisch endlich nachlegen konnte. Dazu mehr im nächsten Report.
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