Wahrlich, endlich ist er da – der Sommer!!! Die Sonne lacht und die Temperaturen pendeln zwischen 25 und 30 Grad. Nun möchte man meinen, dass man eigentlich mit Badebuxe, Musikbox und einen „Sixer“ Bier einen entspannten Tag am Strand verbringen möchte. ABER, wenn das Angeln aber in den letzten Wochen viiiiiieeeellll zu kurz gekommen ist, dann hat man auch bei solchen Temperaturen nur eins im Sinn – das Angeln!!!

Das vergangene Wochenende um Christi-Himmelfahrt haben Leo und Sander dazu genutzt, eine Wandertour durch die polnische Berglandschaft zu bestreiten, um auch mit der Fliegenrute bewaffnet neue Gewässer zu erkunden und den Bachforellen nachzustellen. Ich vermute ein gesonderter Artikel wird dazu noch folgen. Einen kleinen Vorgeschmack könnt Ihr euch allerdings schon auf den Instagram-Account’s von Leo und Sander anschauen.
Phil tat sich derweil immer noch schwer, seine elendig lange Grippe auszukurieren. Angeln an heißen Tagen – unmöglich! Gute Besserung!!!
Und so traf ich mich mit Richard um gemeinsam Barsch, Rapfen & Zander an einem Fluss in Mecklenburg-Vorpommern nachzustellen.

Am Fluß angekommen, strahlte die Sonne im Zenit in ihrer voller Pracht. Das Thermometer zeigte 30 Grad plus an – schattige Plätze waren rar gesät. Die Sonnenmilch wurde natürlich zu Hause vergessen. Klar! Dennoch machten wir uns getreu dem Motto von Heinz Galling und Horst Hennings auf die Pirsch!

Rute raus, der Spaß beginnt!

Die Wasseroberfläche brodelte. Nicht aber etwa von den heißen Temperaturen oder von raubenden Rapfen (schön wär’s), sondern von einer unglaublichen Vielzahl an Brassen, welche sich gerade zu dieser Zeit im Laichgeschäft befanden.
Es dauerte demnach auch nicht lange, bis die Rute von Richard das erste mal krumm war. Allerdings nicht vom gewünschten Zielfisch, sondern – ihr ahnt es sicherlich schon – von Brassen, welche leider von uns quer gehakt wurden. Leider passierte dies an dieser Stelle öfters, also zogen wir nach ein paar mehr oder weniger spannenden Drills weiter, um den Brassen in Ruhe ihr Liebesspiel zu gönnen.

Brassen - die Sonntagsangler

Unsere Taktik war unterschiedlich. Richard fischte dicht unter der Wasseroberfläche, um raubende Zander und Rapfen an seinen Haken zu bekommen. Ich „faulenzte“ meine Köder über den Grund, um ggf. einen trägen Stachelritter aus seiner Trägheit zu locken. Als Köder kamen dabei kleine Gummis zwischen 5 – 10 cm zum Einsatz. Bisher verschmähten die Räuber unsere Köder aber was der eine nicht mag, davon wird der andere nicht satt. Ein Brassen nahm meinen Gummi und lieferte mir einen wunderschönen Drill. Eine willkommene Abwechslung zum andauernden Seife kauen.


Zu meinem großen Erstaunen, konnte Richard trotz brütender Hitze eine kurze Zeit später den ersten Zielfisch für sich verbuchen. Geladent wurde ein wunderschöner Zander kurz unter der Wasseroberfläche. Ich war baff!!!

Zander - Die Sonntagsangler

Es blieb allerdings auch bei diesen Fischen. Mit der langsam untergehender Sonne traten wir kurze Zeit später wieder die Rücktour an. Für diese entschieden wir uns, jeweils nur 10-20 Würfe pro Spot zu machen und dann auf zum nächsten Spot. Ebenfalls erstaunlich war, dass die Brassen zu späterer Stunde nicht mehr so aktiv waren wie tagsüber (nun gut, die Erschöpfung nach einem stundenlangem Liebesspiel sei an dieser Stelle auch verständlich ;)). War aber nun etwa die Stunde der Räuber gekommen ?

Absolut!

Zander - Die Sonntagsangler

An einem der letzten Spot knallte es richtig. Mit untergehender Sonne wurden die Räuber aktiv. Ich machte es Richard nach und zog ebenfalls meinen Gummifisch langsam kurbelnd kurz unter der Wasserobfläche durchs Wasser. Lustigerweise setzte ich mein volles Vertrauen in einen kleinen dunklen Gummifisch mit etwas Glitter, den ich seit Jahren in meiner Köderbox umher schleppte aber nie fischte. Meine Theorie ging dabei aber auf (zumindest dachte ich fest daran).
Kurz unter der Wasseroberfläche erbrachte der dunkle Köder meiner Meinung einen größeren Kontrast zum Himmel und konnte so von den von unten nach oben jagenden Räubern besser geortet werden.

Zander - Die Sonntagsangler

Richard legte am gleichen Spot kurze Zeit später nach und präsentierte ebenfalls einen schönen Zander.

Zander - Die Sonntagsangler

 

Und wie sagt man doch so schön – „Des einen Pech, des anderen Glück„. Richard zerlegte seine Montage durch „dicht-am-Ufer-musst-du-fischen“-Methode und musste die eintretende Beissphase mit Neubeköderung unterbrechen. Innerhalb kurzer Zeit fing ich so noch 2 weitere Zander. Dass Richard mir dabei beim Keschern half, war sehr vorbildlich, allerdings unterbrach es Ihn aber immer wieder von seiner Knoterei – „Des einen Pech, des anderen Glück“ 😉

Die Beissphase war innerhalb von einer Stunde wieder vorbei. Nix ging mehr! Wir beschlossen demnach den Tag im nahe gelegenem Hafen mit Backfisch und einen alkoholfreiem Weizen ausklingen zu lassen. Mit strahlenden Gesichtern, einem soliden Sonnenbrand an Armen und Beinen machten wir uns wieder auf gen Heimat Berlin. Für uns ging ein herrlicher Sommertag am Wasser zu Ende, auch ohne Badebuxe, Bier und Wasserspaß…