Nachdem Sander schon vor kurzem von der ersten Session an einem für uns neuen Gewässer berichtet hat, will ich nun auch noch mal ein paar Worte zur spontanen zweiten Session schreiben. Denn wie die Überschrift schon verrat, hätte ich schon beinahe wieder den Meter geknackt! Doch alles der Reihe nach…

Nach den Weihnachtstagen brachen wir am Sonntag zu einer Session auf, um den Kopf nach einer vorbildlichen Essensschlacht durchpusten zu lassen und zu schauen, ob die anglerische Balance durch die Zusatzkilos aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Kurze Antwort: Wurde sie nicht.

Lange Antwort: Nachdem wir früh morgens um 7:15 das Haus verlassen haben, waren wir nach einem kleinen Umweg zum Flughafen gegen 8:30 am Wasser. Im Winter fühlt sich so eine Uhrzeit ja immer noch so an, als ob man gerade das einzige Lebewesen ist, dass auf die irrwitzige Idee kam, aktiv zu sein. Doch zum Glück war dem nicht so. Nachdem ich aufgrund ausbleibender Fangergebnisse den Zander bereits als reines Fabelwesen, das ein genialer Marketing-Streich der Angelindustrie gewesen sein muss, abgetan habe, kam ich dem Stachelritter doch noch auf die Spur:

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Doch bevor jetzt alle in Jubelstürme ausbrechen: Er war foul hooked. Und zwar so weit weg vom Maulbereich, dass man schon als Donald Trump der Biologie gelten muss, um hier einen anatomischen Bezug herzustellen. Genauer gesagt war er kurz vor der Rückenflosse gehakt. Ich war trotzdem etwas stolz, denn erstens habe ich kaum mehr daran geglaubt, überhaupt mal einen zu fangen. Und zweitens reime ich mir ein wie auch immer geartetes Schlagen nach dem Köder zusammen, das zumindest auf eine Attacke hindeutet. Aber was weiß ich schon vom Zander angeln…

Bei Kollege Esox lief es dann doch deutlich besser: Nachdem mich Sander bei der letzten Session auf sportlicher Ebene – und sehr fair – komplett erniedrigte, bevor ich den Fehler erkannte, konnte ich diesmal gleich zuschlagen. Obwohl Schlagzahl bei Sander und mir ziemlich gleich war, hatte ich das glücklichere Händchen für die großen Fische. Wieso auch immer, aber manchmal muss man sein Glück einfach akzeptieren. Neben einigen Hechten zwischen 55 – 75 konnte ich dann noch fast abmetern. Mit sehr konservativ geschätzen 95 Zentimetern – Massband lag mal wieder zuhause – ist dieser Hecht meine neue Bestleistung in Brandenburg.

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Gefangen habe ich das Biest auf einen Jack the Ripper von Usami, der in der MyFishingBox war, die ich von Henry zu meinem Geburtstag bekommen habe. Danke dafür noch mal!